Einmal im Jahr werden durch die Verbandsgemeinde Wallmerod Menschen ausgezeichnet, die sich im Bereich Ehrenamt hervorheben. Seit 2013 wird dieser Ehrenamtspreis an verdiente Menschen vergeben der dazu mit einem symbolischen Geldbetrag versehen ist. "Und dieser Betrag wurde in diesem Jahr verdoppelt" war zu Beginn der Preisvergabe von Verbandsbürgermeister Klaus Lütkefedder zu erfahren. Verdoppelt heißt beim Ehrenamtspreis 2016 den Betrag von 200 Euro, der allerdings von den Gewinnern für einen bestimmten Zweck eingesetzt werden muss.
Neun Vorschläge gingen nach einer öffentlichen Ausschreibung beim
Haupt- und Finanzausschuss ein deren Mitglieder über die Vergabe des
Ehrenamtspreises zu entscheiden haben. Pfarrerin Heike Meissner aus
Wallmerod war die Erste, die den Ehrenamtspreis in diesem Jahr entgegen
nahm. Sie bekommt diesen Preis für ihre konzentrierte Hilfe für
Flüchtlinge. Sie hat im vergangenen Jahr spontan den Versammlungsraum
der evangelischen Kirche für die Treffen der Flüchtlinge mit den Helfern
zur Verfügung gestellt. Bei diesem "Flüchtlingskaffee" konnten
Absprachen für Sportveranstaltungen, Ausflüge, Unterrichte,
Betriebsbesichtigungen, ein Fahrsicherheitstraining, Praktika,
Arbeitseinsätze und vieles mehr koordiniert werden. "Der
Flüchtlingskaffee ist die Keimzelle der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe
in der Verbandsgemeinde Wallmerod" so Klaus Lütkefedder. Heike Meissner
wird die 200 Euro in die Anschaffung eines Fußballkickertischs für
jugendliche Flüchtlinge einsetzen.
In das gleiche Projekt spendet
Robert Molitor "seine" 200 Euro. Robert Molitor ist der erste Pate, der
sich zur Verfügung stellte, um eine Flüchtlingsfamilie zu betreuen.
Seit Januar 2015 betreut er eine Familie aus Albanien "und hat in den 15
Monaten alle Höhen und Tiefen erlebt". Insbesondere hat er in der
Anfangszeit die Familie bei allen Behördengängen, Arztbesuchen und zu
Einkäufen gefahren und hat dazu alle Formalitäten erledigt. Er war Tag
und Nacht Ansprechpartner für die Familie und hat die schwangere, junge
Ehefrau auch bei allen Arztbesuchern bis hin zu der Geburt begleitet.
Auch
die dritte Preisträgerin, Lisa Weimer aus Weroth, hat in ihrer Liste
das Thema Flüchtlinge. Sie hat für ihr Engagement in der Vereins- und
Jugendarbeit 2015 den Ehrenamtspreis „Jugend im Ehrenamt“ der
Sparkassenversicherung erhalten und den Betrag für das Erntefest für
Einheimische und Flüchtlinge der Will-und-Liselott-Masgeik-Stiftung
gespendet. Weiter sorgt sie dafür, dass viele ältere und auch junge
Menschen in Weroth das Deutsche Sportabzeichen ablegen können. Einmal in
der Woche sorgt sie noch für einen Kurs Rückenschule sowie
Zirkeltraining zum Muskelaufbau. Sie spendet "ihre" 200 Euro der
Sportvereinigung Steinefrenz, zweckgebunden für den "Tag der Jugend".