Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde in einer Schweigeminute den Verstorbenen Walter Lauf (ehemaliges Ratsmitglied) und Heinz Göbel (ehemaliger Beigeordneter) gedacht.
TOP 1: Mitteilungen des Bürgermeisters
Corona überlagert alles
Corona ist
und bleibt das alles beherrschende Thema. Nachdem sich am Wochenende die
Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder mit der Bundeskanzlerin
grundsätzlich auf weitere Einschränkungen geeinigt haben, erfolgte die
Umsetzung in Landesverordnungen. Für Rheinland-Pfalz gilt seit dem 16. Dezember
2020 die 14. CoBeLVO. Damit sind die rechtlichen Rahmenbedingungen und die
Regelungen für den sog „harten Lockdown“ bis zum 10. Januar 2021 gesetzt. Alle Informationen
befinden sich auf der Internetseite der Verbandsgemeinde Wallmerod oder des Landes (www.corona.rlp.de).
Auch wenn
wir in der Verbandsgemeinde Wallmerod Gott sei Dank niedrige Zahlen haben, gilt
es vorsichtig zu bleiben. Es gab bereits Infektionen in Kindertagesstätten, in
Schulen oder im Altenheim. Diese wurden bisher allesamt schnell unter Kontrolle
gebracht, die Anzahl Betroffener und auch derer, die in Quarantäne waren, sind
vergleichsweise überschaubar. Trotzdem haben wir in dieser Woche die ersten beiden
Todesfälle aufgrund einer Corona-Erkrankung zu beklagen.
Oberstes
Ziel der verschärften Maßnahmen ist die Reduzierung von Kontakten auf allen
Ebenen. Dadurch sinkt das Infektionsrisiko, infolgedessen reduzieren sich die
Infektionszahlen und letztlich die schweren Erkrankungsverläufe, die das
Gesundheitssystem überlasten könnten.
Daher an
dieser Stelle nochmals der dringende Appell: Es geht für Privatpersonen,
Gruppen, Einrichtungen oder Institutionen nicht darum, die Corona-Regelungen
„kreativ“ zu umgehen oder gar ganz zu ignorieren. Auch ein „Ausweichen“ in das
private Umfeld, um Kontrollen zu entgehen, ist kontraproduktiv. Verstöße gegen
Quarantäneauflagen sind gefährlich, inakzeptabel und zu Recht strafbar.
Es geht
darum, solidarisch zu handeln und mit dem eigenen Verhalten die Mitmenschen zu
schützen. Wer dies nicht akzeptiert, handelt in hohem Maße verantwortungslos
und verdient die konsequente Anwendung des geltenden Bußgeldkatalogs.
Fördermöglichkeiten werden genutzt
EU, Bund,
Land und auch der Westerwaldkreis bieten vielfältige Möglichkeiten der
finanziellen Unterstützung, die von der Verbandsgemeinde Wallmerod gerne und
intensiv in Anspruch genommen werden. Auch wenn die Antragsverfahren extrem
aufwändig sind und durch Auflagen auf allen Ebenen schon mal über 2 Jahre in
Anspruch nehmen können, lohnt sich der lange Atem.
Nach der Einreichung
des Projektvorschlages für den Radweg WällerALLEenWeg, also den barrierearmen
Ausbau der ehemaligen Bahnstrecke am 12. April 2019 und der formellen Antragstellung
am 05. August 2020 wird der Förderbescheid der ADD aus EU-Mitteln (LEADER) noch
in diesem Jahr erwartet. Bei einer Förderquote von 70 % ist mit einem Zuschuss
in Höhe von 203.000 Euro zu rechnen, von dem auch die Verbandsgemeinde
Westerburg profitiert.
Für die
Verbesserung der Infrastruktur in den Schulen der Verbandsgemeinde fließen
Bundesmittel in Höhe von 482.000 Euro im Rahmen des Digitalpaktes. Hier liegt
die Förderquote bei 90%, über die Einzelmaßnahmen wurde bereits im
Mitteilungsblatt ausführlich berichtet. Ein erster Förderbescheid über 223.200
Euro liegt vor und ist schon zum großen Teil abgearbeitet. Aktuell wurde der
nächste Zuwendungsantrag über 241.00 Euro für unsere Schulen gestellt. In einem
dritten Paket soll der Restbetrag für digitale Endgeräte eingesetzt werden.
Mit 80% Bundesmitteln
und 10% Landesmitteln werden die Sanierungen der Schulsporthallen in Hundsangen
und Meudt als Projekte im Kommunalen Investitionsförderprogramm (KI 3.0,
Kapitel 2) gefördert. Die Förderbescheide der ADD sind am 03. September 2020
eingegangen, die Antragstellung erfolgte am 26. Juni 2018, die Fördersumme
beträgt insgesamt 198.000 Euro.
Unbürokratischer
verläuft die Unterstützung durch den Westerwaldkreis. So wurde in der letzten
Woche im Kreistag entschieden, die Hälfte der Integrationsmittel in Höhe von
600.000 Euro, die der Westerwaldkreis vom Bund erhält, direkt an die
Verbandsgemeinden weiterzuleiten. Dies sind für Wallmerod rund 22.000 Euro.
Ähnlich wurde bereits in der Vergangenheit verfahren. Dadurch wurden Integrationsmittel
in Höhe von 5.300.000 Euro an die Verbandsgemeinden weitergegeben, insgesamt rund
385.000 Euro für die Verbandsgemeinde Wallmerod.
Für die
Beschaffung eines TLF 3000 Waldbrand hat der Westerwaldkreis beschlossen, die
Hälfte der Mehrkosten aus dem Kreishaushalt zu finanzieren. Die sind 151.000
Euro, mit denen die Schlagkraft unserer Feuerwehren bei klimabedingten
Schadenslagen verbessert wird.
Weitere
Antragstellungen durch die Verbandsgemeinde sind bereits erfolgt,
beispielsweise für den Klimaschutzmanager (Bund) oder die Konversionsmaßnahme
„Hahner Stock“ (Land). Zudem sind Anträge etwa für Klimaschutzmaßnahmen oder im
Bereich Holzbau in Vorbereitung.
Bund, Land und Kreis investieren in
den Straßenbau
Auch wenn keine direkten finanziellen Zuwendungen erfolgen, der Bund, das Land und der Westerwaldkreis investieren in wichtige Infrastrukturmaßnahmen in unserer Verbandsgemeinde. Konkret stehen für das nächste und übernächste Jahr die Realisierung von Bundes-, Landes- und Kreisstraßenbaumaßnahmen an. Dies sind insbesondere:
- 1.000.000
Euro Sanierung der B 255 Hahner Stock
bis Obersayn (fertig!)
- 1.800.000
Euro Ausbau der L 315 FS Molsberg – Landesgrenze
- 760.000 Euro Ausbau
der K 176 (B 255 alt) OD Niederahr
- 380.000 Euro Ausbau
der K 101 OD Meudt-Dahlen
- 760.000 Euro Sanierung
K 56 FS Hahn am See – Meudt
Innerhalb der Ortsdurchfahrten beteiligen sich die VG-Werke nicht unerheblich mit der Erneuerung von Kanal- und Wasserleitungen und die Ortsgemeinden mit den Nebenanlagen. Diese Baumaßnahmen werden sicherlich einige Behinderungen mit sich bringen. Mit Blick auf eine positive Entwicklung für die Zukunft sind sie jedoch sehr zu begrüßen.
Der Verbandsgemeinderat wird über den aktuellen Stand der Planungen zur allgemeinen Fortschreibung des Flächennutzungsplanes und die ermittelten Potentialflächen informiert.
Den Planungen liegen folgende Grundsätze zugrunde, die vom Verbandsgemeinderat einstimmig beschlossen werden:
-
Leitlinie zur Ausweisung
von Flächen „So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig“
-
Der Grundsatz „Innen-
vor Außenentwicklung“ bleibt bestehen
-
Die Ortsgemeinden
sollen Eigentümer der Entwicklungsflächen für Wohnbebauung werden
-
Die Konzentration von
Gewerbeflächen wird angestrebt
-
Der Klimaschutz wird
wichtiges Ziel der Bauleitplanung
-
Die Demografische
Entwicklung wird berücksichtigt
-
Die Wirtschaftlichkeit
(von Neuerschließungen) wird einbezogen
Die Potenzialflächen werden nun fachlich auf Durchführbarkeit geprüft. Einzelne Anpassungen können auf Anregungen der Ortsgemeinden vorgenommen werden.
Ein einstimmiger Beschluss wurde ebenfalls bei der Weiterentwicklung der Konversionsfläche „Hahner Stock“ herbeigeführt.
Die Verbandsgemeinde, die Verbandsgemeindewerke und die Ortsgemeinde Hahn am See kooperieren bei diesem Projekt.
Die Ortsgemeinde Hahn am See ist für den Abriss der Gebäude zuständig, sowie für die Herstellung der Erschließungsstraße. Die Verbandsgemeindewerke gewährleisten eine sichere Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Um den Brandschutz (Löschwasser) kümmert sich die Verbandsgemeinde.
Die Prüfung der Jahresabschlüsse 2019 der Verbandsgemeindewerke ist abgeschlossen. Der Betriebszweig Wasserversorgung schließt mit einem Jahresgewinn von 174.943,88 € ab und der Betriebszweig Abwasserbeseitigung mit einem Jahresgewinn von 441.035,82 €. Die Jahresgewinne werden der Allgemeinen Rücklage zugeführt.
Ebenfalls wurden der Wirtschaftsplan für das Wirtschaftsjahr 2021 der Verbandsgemeindewerke einstimmig beschlossen. Die Entgeltsätze werden für 2021 nicht erhöht.
Die Anträge aus den Fraktionen
-
„Aktionsprogramm 2030- Klimaschutz- Energie- Mobilität“ (CDU, GRÜNE,
FDP)
-
„Integration des Klimaschutzmanagers in das Förderprogramm Leben
im Dorf- Leben mittendrin“ (FWG)
-
„Initiative Ladestationen E- Auto und E- Bike in der VG Wallmerod“
(GRÜNE)
-
„Blühflächen auf verbandsgemeindeeigenen Flächen schaffen“ (GRÜNE)
-
Ergänzungsantrag zu „Blühflächen auf verbandsgemeindeeigenen
Flächen schaffen“ (CDU)
werden einstimmig an den Ausschuss für Dorfentwicklung, Demographie, Jugend und Soziales überwiesen, der über die weitere Ausgestaltung der einzelnen Anträge im Zusammenwirken mit dem Umweltbeirat berät.
Der Rechnungsprüfungsausschuss hat den Jahresabschluss 2019 der Verbandsgemeinde geprüft. Der Verbandsgemeinderat beschließt mehrheitlich den geprüften Jahresabschluss zum 31.12.2019.
Der Haushaltplan 2021 der Verbandsgemeinde wird einstimmig beschlossen.
Die Planungsjahre (2021 – 2024) im Ergebnishaushalt zeigen positive Werte und sind somit ausgeglichen.
Folgende Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen sind als erhöhter Aufwand in 2021 eingeplant:
- Rathaus 24.000
€
- FWGH Hahn am See 9.500 €
- GS Hundsangen 27.000 €
- GS Meudt 23.000
€
- GS Niederahr 22.000
€
Die Investitionen im Finanzhaushalt belaufen sich in 2021 auf 2.523.450 €.
Die Investitionsschwerpunkte liegen dabei auf
- Schulen 727.000
€
- Rathaus 148.000
€
- Klimaschutz und
Mobilität 360.000 €
- Brandschutz 692.000
€
- Dorferneuerung 280.000 €
- Erschließung von
Konversionsflächen 300.000 €
Durch die Entnahme aus den Liquiden Mitteln können diese Investitionen ausfinanziert werden, so dass keine neuen Investitionskredite benötigt werden.
Weiter eingeplant sind reguläre Tilgungen in Höhe von 305.275 €.
Insgesamt ergibt sich eine freie Finanzspitze in Höhe von 635.280 €. Der Finanzhaushalt 2021 ist damit ausgeglichen.